Geschichte
Geschichte an der DMS
Fachschaftsausflug ins Museum für Tuch + Technik (Neumünster)
Der Fachschaftsausflug im Juni 2015 führte die Geschichts- und WiPo-Lehrer der Dahlmannschule nach Neumünster in das Textilmuseum Tuch+Technik.
Steinzeit an der DMS
Leben in der Steinzeit - Ein Berichte über den Anfangsunterricht Geschichte an der DMS
Im Rahmen der Unterrichtseinheit zur Altsteinzeit erhielten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, sich in ein Steinzeitkind hineinzuversetzen und einen typischen Tag aus dessen Sicht zu schildern. Dies sollte das Fremdverstehen für die Menschen einer längst vergangenen Zeit schulen und die Vorstellungskraft der Kinder anregen.
Hier ein paar Beispiele, wie die Schülerinnen und Schüler der Dahlmannschule sich das Leben der Steinzeitmenschen vorstellten:
Geschichtsexkursion nach Neuengamme
Alle Klassen des neunten Jahrganges 2016/2017 haben im Rahmen des Geschichtsunterrichtes eine Exkursion nach Neuengamme in die „Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme“ durchgeführt.
Dort erfuhren wir Vieles, was sehr interessant für uns war, uns zum Nachdenken und zum Stellen von Fragen an die Geschichte und die Gegenwart anregte.
Die Fläche und Größe des ehemaligen Lagers, die vorhandenen Modelle des Grundstückes und die Ausstellung selbst haben uns einen noch viel intensiveren Eindruck von dem, was dort geschah, vermittelt.
Text und Fotos: Philipp Alexander Stamp, 9c
Vom „Thingplatz“ zum Freilichttheater
Herr Zastrow an der DMS
Am Freitag, 5. Mai 2017, besuchte uns Herr Peter Zastrow aus der Geschichtswerkstatt Bad Segeberg in unserem Geschichtsunterricht. Er hielt einen Vortrag über die Geschichte des Freilichttheaters – Kalkbergtheater – in unserer Stadt.
In den, durch den Gipsabbau entstandenen Steinbruch, errichtete ab 1934 der National-sozialistische Arbeitsdienst und ab 1935 der Reichsarbeitsdienst (RAD) einen sog. „Thingplatz“. Dieser wurde unter Anwesenheit des NS-Propagandaministers Joseph Goebbels (1987-1945) im Jahr 1937 eröffnet.
Die neue Feierstätte diente in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) u.a. für Theateraufführungen, Kundgebungen, Aufmärsche und andere Großveranstaltungen. Dazu brachte Herr Zastrow Originalaufnahmen aus dem Archiv mit und besprach die Quellen mit uns.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden 1952 erstmals die uns heute bekannten „Karl-May Spiele“ aufgeführt.
Wir danken Herrn Zastrow für den sehr interessanten Vortrag.
Text: Emma Holzmann, Klasse 9c
Fotos: Philipp Stamp, Klasse 9c
Historisches Bildmaterial: Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Zastrow
Fachlehrerin: K. Schütze-Meyerfeldt
Gedenkstunde zur Reichsprogromnacht
Gedenkstunde zur Reichsprogromnacht am 9. November 2018
Am 9. November 2018 jährte sich die Reichsprogromnacht zum 80. Mal.
Aus diesem Anlass fand im Bürgersaal des Rathauses Bad Segeberg eine Gedenkstunde statt mit anschließender Kranzniederlegung an der ehemaligen Synagoge in der Kirchstraße.
Die Dahlmannschule war auch vertreten.
K. Schütze-Meyerfeldt
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Eine Reise in die Geschichte der DDR – Exkursion der Q2 im Fach Geschichte
Im Grunde kennen wir SchülerInnen sie nur noch vom Hören-Sagen – die DDR.
Die Deutsche Demokratische Republik, die nach dem Prinzip des Sozialismus funktionieren wollte – alles vorbei.
Der zweite deutsche Staat neben der Bundesrepublik Deutschland, welcher Großteile des Privateigentums übernahm und die Wirtschaft verstaatlichte – nicht mehr existent.
Die alleinherrschende Partei SED, welche ihre Bürger durch Grenzen und Mauern vor der westlichen Welt „beschützte“ und sie in allen Lebensbereichen kontrollierte - Geschichte.
Ein Teil dieser Geschichte sollte uns Dahlmannschülern aus der Q2 am 18. Januar 2019 nähergebracht werden. In Berlin, der ehemals zweigeteilten Stadt, wollten wir die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen besichtigen. Die Gedenkstätte ist eine ehemalige Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit und diente während der 40jährigen Existenz der DDR als Inhaftierungsort für politische Gefangene.
Die SED kontrollierte das komplette Leben ihrer Bürger. Wer sich der Partei in den Weg stellte, gar ausreisen oder fliehen wollte, wurde überwacht und verfolgt – und konnte unter Umständen auch in Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert werden.
Als wir nach ca. 4 Stunden Fahrtzeit vor einem grauen, umzäunten Komplex standen, haben wir den Bus verlassen. Wir sahen unmittelbar vor uns die seit 1994 bestehende Gedenkstätte, deren Gebäude und Einrichtungen nach der Auflösung der DDR weitgehend im Originalzustand blieben.
Wir wurden in Gruppen aufgeteilt, die mit der Führung durch die Gedenkstätte unterschiedlich starteten. Uns wurden Einzelschicksale geschildert, wir wurden mit Lebensgeschichten der dort Inhaftierten konfrontiert, die wirklich nachhaltig unter die Haut gingen und gehen.
Mehr als 10.000 politisch Inhaftierte wurden hier oft jahrelang festgehalten und gefoltert. Während anfangs körperliche Folter noch das Mittel der Wahl war, setzte man später vermehrt auf die „weiße Folter“, d.h. psychologische Zermürbung, die unter anderem durch Isolationshaft, Ungewissheit und Desorientierung erreicht werden sollte. Ziel war es, die Inhaftierten ohne nachweisbare körperliche Schäden zu brechen.
Nach diesem beklemmenden Besuch hatten wir Freizeit. Die meisten SchülerInnen dürften dieses Kapitel der Geschichte als nicht „leichte Kost“ empfunden haben und so brachen wohl alle recht nachdenklich auf.
Nach einem langen und beeindruckenden Tag in Berlin machten wir uns auf die Heimreise nach Bad Segeberg.
Bericht: Marian Kaletsch (Q2c)
Fotos: S. Diederichsen
Zeitzeuge des Holocaust zu Besuch
Tswi Josef Herschel und seine Tochter Natali Herschel an der Dahlmannschule
Die Erzählung eines Holocaust-Zeitzeugen zu hören und mit ihm ins Gespräch zu kommen, ist eine besondere und nahezu einmalige Gelegenheit. Somit freuten wir uns sehr, als wir im Januar Tswi Josef Herschel und seine Tochter Natali Herschel an unserer Schule herzlich willkommen heißen durften.
Tswi Josef Herschel erzählte den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe seine beeindruckende und berührende Lebensgeschichte.
Als Kind, geboren 1942, das seine Eltern, die deportiert und ermordet wurden, nicht mehr kennenlernen durfte, wurde er in die Obhut einer niederländischen Familie gegeben, die sich um ihn fortan wie um ihr eigenes Kind kümmerte.
Nachdem seine Großmutter ihn einige Jahre später zu sich holte und er erkannte und verstand, dass er jüdische Wurzeln besaß und was seiner Familie passiert war, begann für ihn ein Prozess nach der Suche der eigenen Identität. Diese führte ihn im Laufe seines Lebens nach Israel, wo er bis heute lebt.
Neben Tswi Josef Herschels Geschichte berichtete auch dessen Tochter Natali Herschel bewegende Erlebnisse über ihre Leben als Nachfahrin einer durch das NS-Regime nahezu ausgelöschten Familie.
Es war für uns alle eine spannende und sehr interessante Begegnung. Unser großer Dank gilt Familie Herschel mit ihrem unermüdlichen Engagement, sich gegen das Vergessen einzusetzen.
Bericht & Fotos: S. Diederichsen
Geschichte vor Ort entdecken
Zu Besuch im Alt-Segeberger Bürgerhaus
Wann wurde Bad Segeberg gegründet? Wer hat die Siegesburg erbaut? Wie lange gibt es die Fußgängerzone? Wurde mit Kanonen geschossen? Wie viele Menschen lebten eigentlich im Alt-Segeberger Bürgerhaus?.....
Diese und unzählige weitere Fragen rund um die Segeberger Geschichte konnten unsere fünf 6. Klassen in den vergangenen Tagen live vor Ort im Museum Alt-Segeberger Bürgerhaus klären.
Mit der Frage "Was betrifft mich eigentlich Geschichte?" starteten die Kinder in diesem Schuljahr in das neue Schulfach.
Dass alle 6. Klassen für eine gute Stunde in die Segeberger Geschichte eintauchen durften, verdanken wir in besonderem Maße der guten Kooperation mit der VHS Bad Segeberg unter der Leitung von Herrn Kölln sowie Herrn Stamp, der diesen Kontakt herstellte.
Einen ganz besonderer Dank sei an dieser Stelle auch Herrn Baurycza ausgesprochen, der mit seinen fundierten Fachkenntnissen nahezu alle Fragen beantwortete und dies auf kindgerechte und spannende Art und Weise.
Bericht & Fotos: S. Diederichsen
Berlin-Hohenschönhausen
Berlin-Fahrt (Höhenschönhausen-Gedenkstätte und DHM)
Gääähn…! Morgens um 5 Uhr mit dem Bus nach Berlin? Wieso macht man so etwas?
Die Antwort ist ganz einfach: Der gesamte Q2-Jahrgang fuhr gemeinsam mit Frau Finken, Frau Düwell, Herrn Schumacher, Herrn (Musik-)Schmidt, Frau Lipka und Herrn Wilkening nach Höhenschönhausen in die dortige Gedenkstätte. Der Gebäudekomplex war zu Zeiten der DDR ein Stasigefängnis.
Nach einer knapp fünfstündigen Fahrt kamen wir im kalten Berlin an. In Hohenschönhausen legten wir zunächst eine kleine Pause ein, bis wir in Gruppen von 13 oder 14 Personen abgeholt wurden. Um 10.20 Uhr gingen die letzten beiden Gruppen los. Der Besuch begann in der temporären Ausstellung. Diese Schau beinhaltet neben einer interaktiven Karte, die via Tablet Informationen preisgab, auch Exponate aus der damaligen Zeit. Dazu gehörten Mülleimer und Holzbetten.
Durch diese Ausstellung wurden wir von einem Zeitzeugen geführt, der uns sehr lebendig von der Zeit des berüchtigten Stasigefängnisses erzählte. Er selbst stammt aus Kuba. Die Staatssicherheit der DDR nahm ihn aufgrund von Kontakten zu Amerikanern fest. Eine Woche lang war er in Höhenschönhausen inhaftiert, bis er nach Kuba deportiert wurde. Später gelang ihm die Flucht. Sein weiterer Lebensweg führte ihn in die Bundesrepublik Deutschland. In Kuba hingegen gilt für ihn bis heute ein Einreiseverbot. Über seine Zeit in Hohenschönhausen konnte ein lange Zeit nicht sprechen. Als er gefragt wurde, ob er als Zeitzeuge Führungen leiten würde, lehnte er zunächst ab. Doch dann besann er sich eines anderen.
Nach dieser sehr persönlichen Geschichte wechselten wir in die Dauerausstellung, die größtenteils aus Überresten der DDR-Zeit besteht. Viele Gegenstände wie Tische und Stühle wurden restauriert – ebenso das Alarmsystem. Dazu gehörten rote Lichter, die den Häftlingen befohlen, sofort stehen zu bleiben. Damit sollte erreicht werden, dass sich keine Häftlinge auf den Fluren begegnen. Diese Lichter wurden zum Teil repariert und mit neuen Drähten und Lampen ausgestattet, sodass wir einen guten Eindruck bekommen konnten, wie es damals ausgesehen haben muss.
Man zeigte uns aber auch alte Räume, in denen oftmals Verhöre von mehreren Stunden geführt wurden. Sie endeten meist erst dann, wenn der Verdächtige all das gesagt hatte, was die Stasi hören wollte – egal, ob es nun stimmte oder nicht. Eine weitere Methode, Geständnisse zu erzwingen, war der Schlafentzug. Ein sehr beengendes Gefühl bekamen wir wohl alle, als wir in einer Zelle standen, in der eine nackte Glühbirne dauerhaft leuchtete und in die kein Tageslicht hineinfiel. Die wenigen Quadratmeter waren für bis zu acht Personen ausgelegt. Wir selbst konnten uns mit 14 Personen kaum noch bewegen.
Nach diesem Erlebnis gingen wir über den Hof zu den Gummizellen. Sie waren noch schlimmer, da dort nur Dunkelheit herrschte und nichts Anderes. Nur ein kleines Fenster ließ Licht hineinscheinen.
Nach der Führung durch das Stasigefängnis brachen wir gegen 12.15 Uhr wieder auf. Nach kurzer Fahrt kamen wir in der Nähe des Brandenburger Tors an. Von dort aus spazierten wir in Kleingruppen los, um etwas zu essen. Um 15.30 Uhr trafen wir uns im Deutschen Historischen Museum wieder. Dort bekamen wir die Aufgabe, uns über die Zeit der DDR und die des NS-Regimes zu informieren. Anschließend sollten wir ein prägnantes Datum heraussuchen. Diese Daten wurden später im Unterricht genauer behandelt. Um 17.15 Uhr holten uns die Busse wieder ab. Das Bad Segeberger Ortschild passierten wir dann gegen 21.10 Uhr.
Die Exkursion war sehr informativ und interessant. Insbesondere die lebhaften Erzählungen durch die Zeitzeugen waren ergreifend. Die Fahrt hat sich für uns wirklich gelohnt.
Text und Bilder:
Philipp A. Stamp (Q2b)
Warum heißt Bad Segeberg "Bad Segeberg"?
Sehen, Hören, Anfassen und Staunen
Im zweiten Jahr ging es für die Kinder der 6. Klassen der DMS gemeinsam mit ihren Geschichtslehrkräften ins Segeberger Bürgerhaus.
"Was betrifft mich Geschichte?" ist die zentrale Frage des ab der sechsten Klasse neubeginnenden Faches. Was kann dann besser sein, als vor Ort die Umgebung zu erforschen und Fragen zur Geschichte Segebergs zu stellen? Aktuell ist im Museum zudem eine Ausstellung zu den Karl-May-Spielen zu sehen.
Wir hatten eine sehr informativen und unterhaltsamen Aufenthalt, der kindgerecht gestaltet war. Unser großer Dank gilt dem Museumsteam um Frau Honeck und Herrn Baurycza.
Und wer nun eigentlich wissen wollte, wieso Bad Segeberg "Bad Segeberg" heißt und Geschichte vor Ort erleben will, kann sich im Segeberger Bürgerhaus über die vielseitigen Geschehnisse in dieser Stadt informieren.
Bericht und Fotos: S. Diederichsen
Ein Beitrag gegen das Vergessen
„Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah.
Aber, dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.“
Max Mannheimer (1920-2016) Überlebender des Holocaust
Die Stolpersteine zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Seit der ersten offiziellen Stolpersteinverlegung 1996 in Kreuzberg konnten bis 2019 bereits 75.000 weitere Steine verlegt werden.
Trotz des Namens Stolpersteine geht es nicht um das tatsächliche Stolpern, sondern vielmehr darum sich zu bücken um die handgefertigte Inschrift lesen zu können, sich also vor den Opfern zu verbeugen und inne zu halten.
Da auch heute der Nationalsozialismus noch ein sehr präsentes Thema ist, haben die Schüler und Schülerinnen sich intensiv damit beschäftigt und so konnten eine 9. Klasse, ein E-Geschichtskurs sowie ein Oberstufenkurs bei der Vorbereitung und Verlegung weiterer Stolpersteine mitwirken.
Ein Geschichtskurs des E-Jahrgangs konnte in diesem Zusammenhang im Oktober das Bad Segeberger Stadtarchiv besuchen. Dort durften die Schüler und Schülerinnen die Akten einsehen und so viel über die Opfer der NS-Zeit in Erfahrung bringen.
Ein großes Dankeschön gilt den vielen Spenderinnen und Spendern, durch die dieses Projekt möglich gemacht werden konnte. Ebenfalls wird einer der Steine von unserem diesjährigen Q2-Jahrgang finanziert.
Die Verlegung findet am Montag, den 19.05.2021 statt und wird von Schülern und Schülerinnen des Q1- Profilkurses musikalisch begleitet werden.
Bericht: Charline, Emilia, Silja, E- Geschichtskurs
Fotos: freundlicherweise von Axel Winkler zur Verfügung gestellt
Nie vergessen!
Am 19. Mai konnten wir mit unseren Schüler*innen in der NS-Zeit verfolgten und ermordeten Juden und Jüdinnen aus Segeberg im Rahmen einer Stolpersteinverlegung ein würdiges Andenken bereiten.
Schüler*innen der Jahrgänge 9-12 waren an den Vorbereitungen und der Durchführung beteiligt. Ein großer Dank gilt Axel Winkler, der mit seinem Engagement die Verlegung weiterer Stolpersteine in Bad Segeberg ermöglicht hat. Der Dank gilt ebenso Frau Finken, die federführend die Beteiligung der DMS initiierte. Es war eine würdige Stolpersteinverlegung, die uns lange in Erinnerung bleiben wird.
Wir dürfen niemals vergessen!
Einen Eindruck sollen an dieser Stelle Bilder und Schüler*innen-Statements vermitteln. Weitere Informationen können den Presseberichten entnommen werden.
Ich bin glücklich und dankbar, eine solch prägende Aktion/ Erfahrung miterleben zu dürfen. (Anna, E-Jg.)
Ich bin dankbar, ein Teil der Stolpersteinverlegung gewesen zu sein, und ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen zu können. Diese Erfahrung hat mich sehr geprägt. (Milena, Ed)
"Ich hätte nie gedacht, dass ich mal selber einen Stolperstein einsetzten darf. Das war eine einmalige und besondere Erfahrung." (Madita, 9. Klasse)
Die Stolpersteinverlegung war für mich besonders, da die Geschichte die Zukunft immer prägen wird und dies durch die Verlegung sehr deutlich wurde. Man erlebt so etwas nicht alle Tage und es war sehr schön dabei zu sein und alles mitzuplanen. (E- Jg.)
Die Verbundenheit zur Vergangenheit und zueinander kam richtig zum Ausdruck während der Verlegung. Teilnehmende konnten Einblick in die Vergangenheit gewinnen und diese wahren, die Gegenwart erleben und die Zukunft nun mit diesem Wissen gestalten. (Emilia, E – Jg.)
Während der Verlegung merkte man, dass sich mehr Menschen mit dem Thema beschäftigen als gedacht. Die Vergangenheit darf nicht vergessen werden. (E -Jg.)
Meiner Meinung nach war es eine Ehre, die Verlegung mitzuerleben und auch zu zeigen, dass die Vergangenheit zwar ruhen sollte, aber man sie nicht vergessen sollte, (Silja, E – Jg.)
Die Stolpersteinverlegung war eine positive Erfahrung, die lange in Erinnerung bleiben wird. (Carolina, E- Jg.)
Die Verlegung der Stolpersteine sorgt dafür, dass die Vergangenheit nicht vergessen wird. (E- Jg.)
Für mich war die Stolpersteinverlegung ein sehr bewegendes Erlebnis, an welches ich mich noch lange erinnern werde. Es haben sich Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Religion versammelt, um gemeinsam ein Statement gegen Antisemitismus zu setzen und daran zu erinnern, was damals passiert ist. Jedes Mal, wenn ich an einem Stolperstein vorbeigehe, werde ich mich an das Schicksal dieser Menschen erinnern und werde mir ins Gedächtnis rufen, dass der Judenhass keine "Geschichte" und "Vergangenheit" ist, sondern dass Jüdinnen und Juden leider auch heute noch persönlich davon betroffen sind. (Hannah, 9. Klasse)
Bericht und Fotos: S. Diederichsen
Was war der größte Skandal in Bad Segeberg?
Frage, Staunen, Anfassen und Erleben
Zum nun dritten Male war es den 6. Klassen unserer Schule vergönnt, mit all ihren Fragen rund um Bad Segeberg in der älteste Haus der Stadt zu kommen: das Alt-Segeberger-Bürgerhaus.
Mit freudigem Strahlen wurden die Schüler:innen von Herrn Geppert und Herrn Baurycza an der Tür empfangen. Nach einem kurzen Rundgang durch das kleine aber feine Museum auf eigene Faust, sammelten wir uns in der alten Diele des Hauses und erfuhren, dass das Haus bereits seit 1541 an diesem Platz steht und durch viel Engagement der Segeberger Bürger restauriert und zum Museum umfunktioniert wurde. Außerdem wissen wir nun, wer Segeberg gründete, was es mit der Siegesburg auf sich hatte und wann die erste Elektrizität in die Häuser Einzug hielt...und noch so vieles mehr!
Die Modelle und Abbildungen, die Videos und Holzschnitzereien verdeutlichten den Kinden, wieviel Geschichte bereits die kleine Stadt Bad Segeberg hinter sich hat.
Selbst die Frage, welcher Skandal der größte der Stadt gewesen sei, wusste Herr Baurycza zu beantworten. Wer wissen will, was damals im Mittelalter passiert war, sollte sich dringend auf die Spurensuche ins Museum begeben. Es lohnt sich - und der Eintritt ist in diesem Jahr sogar kostenlos!
Vielen herzlichen Dank! Wir kommen gerne wieder.
Fotos und Bericht: S. Diederichsen
Stolpersteine für Familie Levy
Am 15.11.2021 wurde für die von den Nationalsozialisten verfolgte Familie Levy elf Stolpersteine verlegt. Informationen rund um das Leben der Familie Levy in Segeberg sind in den Artikeln der Lübecker Nachrichten und der Segeberger Zeitung zu finden.
Niemals vergessen!
Lieber Leser*innen,
der 9.11., der Tag der Novemberpogrome 1938, jährte sich in diesem Jahr in Bad Segeberg mit meinem besonderen Ereignis. Dort, wo früher einmal die Synagoge von Bad Segeberg stand, findet sich nun die nachgebaute Fassade als Gedenkstätte bzw. als Mahnmal der Geschichte.
Der beeindruckende Nachbau aus massivem Stahl hat weder richtige Wände noch Fenster oder eine Tür. „Betritt“ man das alte Grundstück, findet sich ein gefallener Judenstern eingebettet im Boden und ebenfalls aus Stahl gefertigt.
Der erste Eindruck des Mahnmals war beklemmend, da die Message einfach zu begreifen war. Keine festen Strukturen und die Zerschlagung der Jüdischen Gemeinde in Bad Segeberg.
Die NS-Zeit überlebte ein einziges Mitglied der damaligen Jüdischen Gemeinde, Jean Labowsky. Am Tag der Einweihung vertraten ihn seine zwei Enkelkinder, da Jean Labowsky bereits verstorben ist.
An der Einzäuning des Grundstückes hingen einige Geschichten der Opfer aus Bad Segeberg - verfolgt, gefoltert, getötet.
Als wir vom Markt aus am Denkmal ankamen, war die Gedenkstätte voller Menschen, Angehöriger, Neugierigen, wichtigen Persönlichkeiten der Stadt und der Jüdischen Gemeinde, Presse und auch überraschend viele Schüler, unter anderem wir, die Q2c.
Es wurden traditionelle jüdische Lieder gesungen und einige Reden gehalten, unter anderem von der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde und Politkern. Als am Ende das Lied „Hallelujah“ auf hebräisch angespielt wurde, sangen alle Anwesenden mit. Es war ein purer Gänsehautmoment, da man in diesem Moment die tiefe Verbundenheit spüren konnte.
Das Denkmal soll nicht nur an die Grausamkeit der Nationalsozialisten gegenüber den Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Segegebergs erinnern und mahnen, es soll auch einen Hoffnungsschimmer darstellen. Wir vergessen euch nicht! Es ist unsere Aufgabe, in der Zukunft zu verhindern, dass sich solch ein Ereignis wiederholt. Wir wollen euch nicht verstecken, im Gegenteil, auch den Toten gebührt eine Stimme und die ist lauter als je zuvor.
Wir raten euch, schaut es euch an, lasst es auf euch wirken und ihr werdet es spüren.
Presseartikel der Segeberger Zeitung
Text: Emiliy Nitsche, Q2c
Bilder: K. Schütze-Meyerfeldt, S. Diederichsen
Wir gedenken...
Am 27. Januar ist der internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Schülerinnen aus den DS- und Gestalten-Kursen werden zu Beginn der zweiten Stunde dazu eine kurze Durchsage über die Lautsprecheranlage der Schule machen. Anschließend werden Plakate in der Stadt ausgehängt, die eigentlich auf die Veranstaltung der Stadt, der evangelischen und jüdischen Gemeinde hinweisen sollten.
Diese Veranstaltung, an der unsere Schülerinnen mitgewirkt hätten, kann leider wegen der aktuellen Corona-Lage nicht statt finden. Durch die Plakate soll aber dennoch auf den besonderen Tag hingewiesen werden.
Außerdem möchten wir alle Schüler*innen unserer Schule auf die Aktion #LICHTZEIGEN aufmerksam machen und dazu ermutigen, mit zu machen! Das Foto von Rahel Posner, das sie 1931 vom Chanukka-Leuchter auf ihrem Fensterbrett in Kiel machte, wird als Aufkleber überall in Fenstern oder Türen platziert, um für Solidarität, Zusammenhalt und Menschlichkeit zu „leuchten“.
Ein Zeichen, das Hoffnung spendet und zum Handeln motiviert. Hier finden sich weitere Informationen:
https://www.kn-online.de/Thema/Specials/Licht-zeigen-juedisches-Leben-in-Schleswig-Holstein
Licht zeigen werden wir auch, indem wir bei der Gedenkstätte der Synagoge Kerzen aufstellen.
Macht mit und setzt Zeichen, jeden Tag!
Text: C. Düwell
Plakate: Schüler*innen der DMS
Holocaustzeitzeuge Jurek Szarf zu Gast
Unermüdlicher Einsatz für die Erinnerung
Am 05.09.2022 hatten wir die Ehre, Herrn Jurek Szarf als Gast an unserer Schule begrüßen zu dürfen. Herr Szarf (*1933 in Lodz/Polen) wurde als Kind mit seinen Eltern und Familienangehörigen im Warschauer Ghetto interniert. Mit seinen Eltern, Onkeln und einer Tante erfolgte der Transport ins Konzentrationslager Ravenbrück und bald darauf der Weitertransport ins Konzentrationslager Königs Wusterhausen sowie das Konzentrationslager Sachsenhausen. 1945 durch die Sowjetische Armee befreit emigrierte er einige Jahre nach dem Krieg in die USA. 1972 erfolgte die Rückkehr nach Deutschland, wo er mit seiner Familie lebte.
Vor 20 Jahren begann Herr Szarf seine Geschichte an Schulen und öffentlichen Einrichtungen zu erzählen. Er schrieb zudem ein Buch, um die nahezu unbeschreiblichen Erlebnisse, die er als Kind erleiden musste, zu verarbeiten. Für sein Engagement ist er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgereichnet worden. Einige Stimmen der Schüler und Schülerinnen der Oberstufe, die beim Zeitzeugengespräch zugegen waren, sollen einen Eindruck des Gehörten vermitteln. Eine einmalige und bald letzte Gelegenheit, die Stimmen der Holocaustzeitzeugen vor Ort zu erleben. Vielen Dank, Herr Szarf!
- "Eine Tante hat ihm das Leben gerettet und wurde danach aus dem fahrenden Zug geworfen."
- "lebendige Erzählung; es war gut zu folgen"
- "Er hat die Dinge beim Namen genannt und auch traumatisierende Dinge offen erzählt. Das hat mich beeindruckt."
- Allgemein fand ich es echt toll, dass er zu uns gekommen ist und und die Möglichkeit gegeben hat, einen anderen Blickwinkel auf die NS-Zeit zu bekommen. Ich habe größten Respekt vor ihm."
- "Was mir immer noch im Gedächtnis geblieben ist, ist, dass er trotz der Sachen, die ihm widerfahren sind, eine Familie gegründet hat."
- "Diese Zeit und die Lebensgeschichte sind für mich an sich nicht ganz begreifbar - es ist aber beeindruckend, dass er auch alle Fragen (z.B. über Albträume) sofort beantwortet hat. Zeitzeugen sind sehr wichtig und es ist besonders beeindruckend, noch jemanden aus dieser Zeit hören zu dürfen."
- "Ich fand es sehr gut, aus der Sicht eines Zeitzeugen zu hören, was geschehen ist. Besonders deutlich geworden ist, wie zufällig teilweise getötet wurde und dass das Überleben teilweise reines Glück war. Es gab keine einfache Lösung oder die eine kluge Entscheidung, die man treffen konnte. Man musste zum Teil Glück haben. Ich finde erschütternd, dass das eigene Leben und das von der Familie und deinen Freunden vom Glück abhängt."
- "Es war sehr informativ und beeindruckend zu sehen, was für ein Zufall es war, dass Herr Szarf überhuapt überlebt hat und wie traumatisch dieses Erlebnis war."
Zeitungsartikel der Segeberger Zeitung
(Herzlichen Dank an Herrn Beck)
Link zum Artikel in den Lübecker Nachrichten
Text und Fotos: S. Diederichsen und Schüler*innen der Q1
Zur Erinnerung
Stolpersteinverlegung für Familie Seligmann am 9. November 2022
Fotos: Alexandra Sergeev
Holocaustüberlebende Eva Szepesi zu Gast
Am 08.11.22 war die Holocaust-Zeitzeugin Eva Szepesi bei uns an der Schule, und erzählte dem E-Jahrgang mit ihrer Enkelin Celina Schwarz von ihren Erfahrungen und Leben und wie diese schrecklichen Erfahrungen der Verfolgung und im Konzentrationslager in Auschwitz sie, ihre Familie und die nachfolgenden Generationen geprägt haben.
Wir danken den beiden ganz herzlich, da durch solche Vorträge und Möglichkeiten der Geschichtsunterricht lebendiger wird, und solche unfassbaren Themen greifbarer werden.
Dankeschön!
Marita, E-Phase
Fotos: R. Finken